Mixed Modeling

Das Konzept des Protokolls 'Mixed Modeling' für Software verwendet konzeptionelle Modelle, die über die gesamte Lebensdauer des Systems hinweg verwaltet und iterativ erweitert werden. Sie können die konzeptionellen Modelle während des gesamten Systementwicklungsprozesses weiter optimieren. Für ein konzeptionelles Modell können Sie Umsetzungen zum Generieren von 3GL-Code verwenden.
Vom Protokoll 'Mixed Modeling' werden die konzeptionelle und die konkrete Modellierung auf einzigartige Weise kombiniert. IBM Rational-Produkte unterstützen Sie bei der Ausführung folgender Tasks:

In diesem Verfahren werden Umsetzungen verwendet, in deren Verlauf konzeptionelle Elemente in demselben Modell in konkrete Elemente konvertiert und in demselben Modelldiagramm dargestellt werden. In diesem Szenario wird jedes Modellelement auf Entwurfsebene, wie zum Beispiel eine UML-Klasse, die als direkte Eingabe für die Umsetzung zur Codegenerierung genutzt wird, zum Generieren der entsprechenden Entität auf Codeebene verwendet. Das ursprüngliche konzeptionelle Modellelement wird gelöscht und seine Notation im Diagramm wird durch einen Verweis auf das generierte konkrete Modellelement ersetzt. Im Diagramm können weiterhin Beziehungen zwischen dem Codemodellelement und weiteren konzeptionellen Modellelementen dargestellt werden, die nicht auf ähnliche Weise durch die Umsetzung ersetzt wurden.

Mit dieser Methode können Sie auch Elemente aus einem konkreten Modell, wie zum Beispiel einem Java- oder C++-Code, in ein konzeptionelles UML-Diagramm ziehen, das in einem UML-Modell gespeichert ist. Anschließend können Sie bestimmte Beziehungstypen zwischen den konzeptionellen Elementen und den konkreten Elementen zeichnen. Von dieser Methode wird ein iterativer Prozess unterstützt, in dem Sie Umsetzungen wiederholt für diese semantischen Ersetzungen verwenden. Dies bedeutet, dass ein Architekt die erste Entwurfsiteration mit Hilfe von konzeptionellen Modellen angeben kann und anschließend Code aus den Bestandteilen des Modells generieren kann, die überprüft und genehmigt wurden.

Danach kann der Architekt in aufeinander folgenden Iterationen mit der Gestaltung des Entwurfs fortfahren. In dem Maße, in dem weitere Bestandteile des Entwurfs genehmigt werden, kann der Architekt sie auf dieselbe Art umsetzen. Bestandteile des Entwurfs, die bisher im Code festgeschrieben waren, werden in den sich ergebenden gemischten Diagrammen zusammen mit den Bestandteilen dargestellt, die bisher nicht festgeschrieben waren. Die festgeschriebenen Elemente spiegeln immer den aktuellen Status der Implementierung während der Entstehung wider, weil sie nur einfache Darstellungen des Codes im Diagramm sind.

Anwendung

Das Protokoll 'Mixed Modeling' ist gut geeignet für iterative Entwurfskonzepte. Entwurf und Implementierung werden in der Regel von unterschiedlichen Personen durchgeführt und der Architekt benötigt nur eine gute Transparenz in Bezug auf die entstehenden Implementierungen, ohne eine strikte Kontrolle auszuüben. Verwenden Sie dieses Konzept, wenn Sie der Ansicht sind, dass der Vorteil, die fortlaufenden Planungsaufzeichnungen auf höheren Abstraktionsebenen verwalten zu können, die neben dem aktuellen Status der Implementierung angegeben werden, den Nachteil der zusätzlichen Verwaltung der konzeptionellen Modelle überwiegt.

Vorteile

Das Protokoll 'Mixed Modeling' bietet sowohl konkrete Modellierungslösungen als auch die Vorteile der konzeptionellen Generierungsmodellierungen mit einem iterativen Entwurfskonzept. 'Mixed Modeling' ermöglicht dem Architekten auch eine auf Visualisierung basierende Kontrollebene. Somit bietet 'Mixed Modeling' ein höheres Maß an Governance, als die konkrete Modellierung oder die konzeptionelle Generierungsmodellierung für sich besitzt. Mit diesem Konzept können der Architekt und die Entwickler das gemischte Modell und die Implementierung iterativ und gleichzeitig aktualisieren. In den gemischten Modellen spiegeln sich unverzüglich und automatisch alle Änderungen wider.

Hinweise

'Mixed Modeling' bietet zwar die Vorteile konkreter und konzeptioneller Modelle, erfordert aber beträchtlich mehr Aufwand für die Planung und Verwaltung der Diagramme und des Implementierungscodes. Für jede Iteration ist eine Umsetzung erforderlich, für die zusätzliche Zeit im Projekt anfallen kann.

Beispiel

Die gemischte Modellierung beginnt mit der Verwendung konzeptioneller Modelle; später wird dann wie im Konzept 'Conceptual Models Seed Concrete Models' beschrieben Code generiert. Bei Verwendung des Protokolls 'Mixed Modeling' werden jedoch im Verlauf einer Modell-in-Code-Umsetzung die UML-Elemente, auf denen die Codeelemente basieren, durch Verweise auf diese generierten Codeelemente ersetzt. Das Ergebnis ist ein sogenanntes gemischtes Modell. 'Mixed Modeling' stellt mehr abstrakten konzeptionellen Inhalt bereit, der im UML-Modell erhalten bleibt und sich als zukünftiger Ausdruck der Planung weiterentwickelt, während in den Diagrammen die Verbesserungsbeziehungen zum entsprechenden Implementierungscode angezeigt werden. Auf diese Weise können Architekten, die die konzeptionellen Modelle kontrollieren, die Entscheidungen von Entwicklern unverzüglich anzeigen, die bei der Arbeit am Code mithilfe von '3GL Visual Editing' getroffen werden.


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