Verwendung des integrierten i5/OS-Webanwendungsservers

Enterprise Generation Language unterstützt die Entwicklung für den integrierten i5/OS-Webanwendungsserver, minimalen Speicherbedarf, leichte Konfiguration und eine sichere Umgebung für das Hosten von dynamischen Webanwendungen auf i5/OS.

Der integrierte i5/OS-Webanwendungsserver bietet für die i5/OS-Umgebung eine wirtschaftliche Alternative zu WebSphere Application Server und Tomcat und ermöglicht Benutzern die Installation von Anwendungen (WAR oder WAB) sowie die Konfiguration von Datenbankverbindungen.

Sie können die folgenden Arten von EGL-Anwendungen auf dem integrierten i5/OS-Webanwendungsserver implementieren:
  • Die Anwendung muss ein JSF-Handlerprogramm mit oder ohne Datenbankzugriff sein.
  • Die Anwendung kann auf die Datei rununit.properties zugreifen, die aus dem Deskriptor für den Projektbuild generiert wurde. Die Eigenschaftendatei enthält Schlüsselwerteigenschaften wie Umgebungsvariablen für die Datenbankverbindung und EGL, die Auswirkung auf das Laufzeitverhalten der implementierten Anwendung haben.
  • Wenn die Anwendung einen Datenbankzugriff ausführen muss, definieren Sie für jede der Datenquellen eine Verbindungs-ID. Die Verbindungs-ID für die Datenquelle kann wie folgt konfiguriert werden:
    • Sie müssen die Serverinstanz konfigurieren. Die Verbindungs-ID kann mithilfe der Administrator-Benutzerschnittstelle (Admin UI) des integrierten i5/OS-Webanwendungsservers unter dem Link Ressourcenmanagement > Datenbankverbindung verwalten konfiguriert werden. Die Verbindungs-ID kann alternativ manuell über die Datei database.properties im Ordner 'conf/override' Ihres Installationsverzeichnisses definiert werden.
    • Wenn die Anwendung nicht die Funktion sqlLib.connect() für das dynamische Herstellen einer Verbindung zu einer Datenquelle (Verbindungs-ID) verwendet, können Sie eine Datenquelle (Verbindungs-ID) angeben, die während der Generierung in der EGL-Erstellungsdeskriptoroption sqlDB von der Anwendung verwendet wird. Die Option wird in der während der Laufzeit verwendeten Datei rununit.properties als Eigenschaft generiert.
Es gelten folgende Einschränkungen:
  • Rational Business Developer unterstützt den integrierten i5/OS-Webanwendungsserver bei der Erstellung eines EGL-Webprojekts über den Assistenten für neue Projekte nicht als zielgruppenspezifische Laufzeit.
  • Testen Sie Ihre Webanwendung mit WebSphere Application Server oder Tomcat, bevor Sie sie implementieren.
  • Für diese Umgebung steht keine EGL-Unterstützung für Web-Services zur Verfügung.
  • Für diese Umgebung steht keine EGL-Unterstützung für das Debugging zur Verfügung.
  • Die EGL-Unterstützung wurde mit dem integrierten i5/OS-Webanwendungsserver (V5R4 und V6R1) getestet und überprüft. Andere Laufzeitplattformen wurden nicht überprüft.

Beispiel

Im folgenden Szenario wird dargestellt, wie eine typische JSF-Handleranwendung auf dem integrierten i5/OS-Webanwendungsserver implementiert wird.

Erstellen Sie in i5/OS eine Serverinstanz, falls noch keine zur Verfügung steht. Als Name für die Serverinstanz wird in diesem Beispiel 'EGLi501' verwendet.
  1. Greifen Sie über einen Browser auf die grafische Benutzerschnittstelle der i5/OS-Administrationskonsole (Admin Console GUI) zu. Für den Zugriff ist möglicherweise eine Berechtigung erforderlich.
  2. Die Anzeige IBM Web Administration for i5/OS wird geöffnet.
  3. Wählen Sie im Bereich für allgemeine Tasks und Assistenten die Option zum Erstellen eines Anwendungsservers aus. Klicken Sie auf Weiter.
  4. Wählen Sie in der Anzeige für die Auswahl der Version und des Typs des Anwendungsservers die Option Integrierter i5/OS-Webanwendungsserver aus. Klicken Sie auf Weiter.
  5. Geben Sie in der Anzeige für die Angabe des Anwendungsservernamens einen Anwendungsservernamen wie beispielsweise 'EGLi501' ein. Klicken Sie auf Weiter.
  6. Klicken Sie in der Anzeige für die Angabe von internen Ports auf Weiter, um die Standardportnummern zu akzeptieren.
  7. Notieren Sie sich in der Anzeige für die Erstellung eines neuen HTTP-Servers die Portnummer, um die Serverinstanz während eines Anwendungstests aufrufen zu können. Klicken Sie auf Weiter, um die Standardwerte zu akzeptieren.
  8. Klicken Sie in der Anzeige für die Angabe der Benutzer-ID auf Weiter, um die Standardportnummern zu akzeptieren.
  9. Klicken Sie in der Anzeige für die Beispielanwendung auf Weiter.
  10. Klicken Sie in der Anzeige 'Zusammenfassung' auf Fertig stellen.
Wenn die auf dem Server zu installierenden Anwendungen Datenbankein-/ausgaben ausführen, definieren Sie für jede Datenbank eine Verbindungs-ID, indem Sie folgende Schritte ausführen:
  1. Wählen Sie über die grafische Benutzerschnittstelle der i5/OS-Administrationskonsole (Admin Console GUI) die Serverinstanz aus, in der Sie die Anwendung (in diesem Beispiel 'EGLi501') installieren wollen.
  2. Wählen Sie unter der Ressourcenkonfiguration die Option für die Verwaltung von Datenbankverbindungen aus.
  3. Klicken Sie in der Anzeige für die Verwaltung von Datenbankverbindungen auf die Option Erstellen.
  4. Wählen Sie in der Anzeige für die Angabe des Datenbankverbindungstyps den geeigneten Verbindungstyp im Pulldown-Menü für den Datenbankverbindungstyp aus. Geben Sie eine eindeutige Kennung (oder *Standard) als Verbindungs-ID ein. Ihre Anwendung muss die Verbindungs-ID als Datenquelle verwenden, wenn auf Informationen aus der Datenbank zugegriffen wird. Klicken Sie auf Weiter.
  5. Stellen Sie in der Anzeige für die Angabe von Datenbankverbindungsinformationen folgende Informationen bereit:
    • Einen geeigneten Wert für die Speicherposition der Datenbank (LOCAL ist der Standardwert).
    • Einen Bibliotheksnamen für die DB2-Datenbank als Schemanamen.
    • Die Benutzer-ID und das Kennwort für die Verbindung, falls erforderlich.

    Klicken Sie auf Weiter.

  6. Klicken Sie in der Anzeige für den JNDI-Namen auf Weiter, um den Standardnamen zu akzeptieren.
  7. Klicken Sie in der Anzeige 'Zusammenfassung' auf Fertig stellen.
  8. In der Anzeige für die Verwaltung von Datenbankverbindungen wird die von Ihnen gerade erstellte Datenbankverbindung angezeigt, die Sie bearbeiten oder löschen können.
Kopieren Sie die WAR-Datei anhand folgender Schritte in die i5/OS-Umgebung:
  1. Ordnen Sie auf Ihrem lokalen System ein Netzlaufwerk zu, um auf das ferne i5/OS-System zugreifen zu können:
    >> net use z: \\lp11ut8.rchland.ibm.com\root
  2. Erstellen Sie in i5/OS ein Verzeichnis, um die WAR-Datei zu speichern. Erstellen Sie einen Ordner beispielsweise im Netzlaufwerk 'z':
    >> md  eglwars
  3. Kopieren Sie die lokale WAR-Datei in das ferne i5/OS-System:
    >> copy d:\genout\EglWebProj.war z:\eglwars
Installieren Sie mithilfe der folgenden Schritte eine WAR- oder WAB-Datei der Anwendung in der Serverinstanz:
  1. Wählen Sie in der Anzeige für die Verwaltung aller Server die Serverinstanz (in diesem Beispiel 'EGLi501') aus und klicken Sie auf die Option zum Verwalten von Details.
  2. Klicken Sie in der Anzeige für die Verwaltung des integrierten Webanwendungsservers auf die Option zum Verwalten von installierten Anwendungen.
  3. Klicken Sie in der Anzeige für die Verwaltung von installierten Anwendungen auf Installieren.
  4. Geben Sie in der Anzeige zum Installieren einer neuen Anwendung den Pfadnamen der WAR- bzw. WAB-Datei der Anwendung ein oder klicken Sie auf Durchsuchen, um zu der Datei zu navigieren. Klicken Sie auf Weiter.
  5. Klicken Sie in der Anzeige für die Angabe von Optionen für die Ausführung der Installation auf die Option Weiter, um die Standardwerte zu akzeptieren.
  6. Klicken Sie in der Anzeige für die Portzuordnung des Kontextstammverzeichnisses auf Weiter, um die Standardwerte zu akzeptieren.
  7. Klicken Sie in der Anzeige 'Zusammenfassung' auf Fertig stellen.
Testen Sie einen JSF-Handler mit dem Webanwendungsserver, indem Sie die URL für die JSF-Anwendung in einen Browser eingeben und das folgende Format verwenden:
http://Hostname:Portnummer/Kontextstammverzeichnis/Seitenname.faces
Hostname
Der Hostname für das i5/OS-System.
Portnummer
Die Port-ID für die Serverinstanz.
Kontextstammverzeichnis
Das Kontextstammverzeichnis der installierten Anwendung.
Seitenname
Der Name der JSF-Seite, die angezeigt werden soll.
Beim Ausführen von Testfällen im Browser müssen Sie folgende Überlegungen in Betracht ziehen:
  • Wenn Sie den Firefox-Browser verwenden, fehlen auf den Testseiten möglicherweise einige der Rahmen für JSF-Datentabellen.
  • Verwenden Sie in der URL keine Servletzuordnung von JSF-Präfixen, wie im Folgenden:
    http://.../faces/MyPage.jsp    // nicht verwenden
    Verwenden Sie stattdessen die Servletzuordnung von JSF-Suffixen, wie im folgenden Beispiel:
    http://.../MyPage.faces      // stattdessen dies verwenden